Deutschland macht Urlaub: Die beliebtesten Verkehrsmittel der Deutschen
Ob Wochenendtrip oder Sommerferien, Ostsee oder Mittelmeer: Wenn es um die Urlaubsreise geht, ist bei den Deutschen das Auto nach wie vor das beliebteste Verkehrsmittel. Auf Rang zwei folgt das Flugzeug und weit abgeschlagen dahinter fast auf gleichem Niveau die Bahn und der Fernbus. Jedes dieser Verkehrsmittel hat unbestreitbare Vor- und Nachteile. Das eine ist schneller, das andere bequemer, das dritte flexibler und das vierte womöglich günstiger. Umweltfreundlich soll die Reise nach Meinung vieler Urlauber wenn möglich auch sein, und wenn die Kinder auf der Fahrt Spaß haben und beschäftigt sind, umso besser.
50% der Deutschen verreisen mit dem Auto
Fast die Hälfte aller Deutschen fährt mit dem Auto in den wohlverdienten Urlaub, was wohl auch daran liegt, dass die Urlaubsziele der Mehrheit mit dem Auto einigermaßen bequem zu erreichen sind. Gut ein Drittel der Bundesbürger verbringt die großen Ferien im eigenen Land, ein weiteres Drittel zieht es an die Strände des Mittelmeers.
Die Urlaubsreise im Auto hat gerade für Familien mit Kindern den großen Vorteil, Fahrt- und Pausenzeiten flexibel einteilen zu können, unterwegs keinen Stress mit anderen Mitreisenden zu haben und am Urlaubsort unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln oder teuren Leihwagen zu sein. Auch gibt es im Auto keinerlei Gepäckbegrenzungen – man kann so viel in den Kofferraum stopfen, wie hineinpasst.
Andererseits kann die Autofahrt in den Urlaub auch schnell ganz schön anstrengend werden. Angefangen bei Staus und anderen Verkehrshindernissen, welche die Fahrzeit schnell um ein paar Stunden verlängern, über die sommerliche Hitze in der prallen Mittagssonne des Südens bis hin zu womöglich nicht vorhandenen Rastmöglichkeiten, wenn man eigentlich eine Pause nötig hat. In der Umweltbilanz holt der moderne PKW ständig auf und kommt voll besetzt sogar oft auf eine positive Ökobilanz.
Für längere Strecken lieber mit dem Flieger reisen
Wenn die Urlaubsreise über Deutschland und das Mittelmeer hinausgeht, ist das Flugzeug meist die erste Wahl. Schneller als im Flugzeug kann man große Distanzen und Ozeane nicht überwinden. Dafür muss man damit rechnen, den Flug mit relativ wenig Beinfreiheit und zunehmend weniger Service überstehen zu müssen. Auch das kostenlos mitnehmbare Gepäck wird zunehmend reduziert, Übergepäck muss teuer bezahlt werden.
Bei längeren Flügen gibt es auch heute noch richtiges Essen an Bord, während man in den Billigfliegern ans Mittelmeer jeden Bissen und jeden Schluck aus der Bordküche teuer bezahlen muss. Kinder im Alter von unter zwei Jahren fliegen bei vielen Airlines kostenlos, wohingegen für Zweijährige oft schon 75% des Erwachsenenpreises fällig wird. Unbestritten ist die schlechte Ökobilanz des Fliegens. Für einen Flug nach Mallorca fallen ungefähr 700 Kilogramm CO2 pro Passagier an!
Die Preise von Flugreisen sind stärkeren Schwankungen unterworfen als der Benzinpreis und schießen gerade in den großen Sommerferien ordentlich in die Höhe. Hier lohnen sich in jedem Fall das Frühbuchen und ein ausführlicher Preisvergleich im Internet. Der Zeitvorteil des Fliegens wird auf der Kurz- und Mittelstrecke durch die Anreise zum Flughafen, Boarding und Check-in reduziert. Und am Ziel braucht man beim Fliegen meist ein anderes Verkehrsmittel, um sein Ziel zu erreichen.
Die Bahn kommt bei Familien mit Kindern gut an
Nicht einmal zehn Prozent der Deutschen fahren mit dem Zug in den Urlaub. Obwohl eine Zugfahrt bequem und entspannt ist. Man hat genug Beinfreiheit, kann sich unterwegs sogar die Beine vertreten, muss nicht selbst am Steuer sitzen und kann so oft auf die Toilette gehen wie man möchte. Allerdings kann es in Stoßzeiten durchaus passieren, dass der Zug überfüllt ist und Reisende auf dem Boden sitzen oder im Gang stehen müssen.
Zwar fährt die Bahn schneller als ein Auto, bringt den Urlauber aber nicht wesentlich früher an sein Ziel. Denn vom Bahnhof benötigt man wie vom Flughafen ein weiteres Verkehrsmittel zum Urlaubsort. Beim Preis liegt die Bahn zwischen dem teureren Flugzeug und dem günstigeren Auto. Umwelttechnisch hat die Bahn die Nase vorne. Im Vergleich zum Auto verbraucht eine Fahrt mit dem Zug etwa zwei Liter weniger Kraftstoff pro Personenkilometer. Den Flieger schlägt die Bahn gleich um ein Vielfaches.
Busfahren ist die clevere Alternative für die Urlaubsreise
Beim Umweltaspekt brilliert für viele überraschend der Reisebus, der in den letzten Jahren stetig an Popularität gewonnen hat. Die modernen Reisebusse von heute sind mit sparsamen Motoren und Schadstoffpartikelfiltern ausgestattet, sodass sie voll besetzt sogar eine bessere CO2-Bilanz erreichen als die Bahn. Und im Preis kann eine Fahrt mit dem Fernbus sogar den Billigflieger schlagen.
Fernbusse werden immer beliebter und haben im Jahre 2015 bereits 20 Millionen Passagiere befördert. Ein Großteil davon wurde vom unangefochtenen Marktführer Flixbus befördert, dessen knallgrüne Fahrzeuge fast nicht mehr aus dem Straßenbild wegzudenken sind. Das Haltestellen-Netz der Fernbusse in Deutschland wird permanent ausgebaut, was die Anreise zum Abfahrtsort erleichtert und beschleunigt.
Der Service ist in modernen Fernbussen bei fast allen Anbietern ebenso gut wie der Reisekomfort. Die Sitze sind deutlich bequemer als im Flugzeug, die Beinfreiheit ist meist völlig ausreichend. Zum Standard gehören heutzutage oft auch kostenloses WLAN an Bord, Steckdosen sowie ein Snack- und Getränkeangebot. Da es gerade auf Fernstrecken oft erhebliche Preisunterschiede gibt, empfiehlt sich in jedem Fall ein Vergleich im Internet.